Lied United am 24. April 2016

Unser nächstes Konzert findet am Sonntag,
den 24
. April 2016 im Blue Shell
(Luxemburger Str. 32, 50674 Köln) statt.

Beginn ist um 20.30 Uhr (Einlass: 20.00 Uhr)

Songwriting in seiner reinsten Form

Bekanntermaßen heißt es ja, „der April, der April, der macht, was er will.“ Für unsere akustische Konzertreihe heißt es aber, „der April macht, was Lied United will“, denn die drei Gäste, die sich am 24.04. die Bühne teilen werden, sind Singer/Songwriter par excellence.

Luke Wesley


So wird etwa der amerikanische Pianist Luke Wesley die sonst aufwändiger produzierten Songs seines aktuellen Albums „Who Are We Kidding?“ akustisch zum besten geben. Wesley wuchs in einer sehr musikalischen Familie in Shelby/Ohio auf. Die Einflüsse kamen von allen Seiten und es entwickelte sich eine eklektische Mixtur. Seinen Stil kann man heute bestens als „Blue Eyed Soul“ beschreiben. Eine Vorliebe für die Beatles und Bruce Hornsby, aber auch für The Clash oder Guns`N`Roses waren Bausteine für seine Arbeit. Gefühlvolle groovende Songs, die dezent aber prägnant arrangiert wurden, bilden das Gerüst eines Albums voller Überraschungen und Höhepunkte. Dabei entwickelt der Sänger mit der souligen Stimme eine Energie, die er auch live überzeugend auf die Bühne bringt. Nach einer ersten größeren Tournee im vergangenen Jahr in Kanada und an der Ostküste der USA sowie in Deutschland kommt er nun ein zweites Mal, um die stetig wachsende Fangemeinde zu beglücken.

Hanna Fearns


Nicht nur einige der Vorbilder teilt Wesley mit der zweiten Künstlerin des Abends Hanna Fearns, die neben den Beatles auch Joan Baez und Joni Mitchell als erste Einflüsse nennt. Daneben prägte sie in ihrer Kindheit auch der chilenische Songwriter Alavro Peña-Rojas, der gemeinsam mit The Clash-Sänger Joe Strummer die Punkrock-Legende The 101ers gründete und gerne bei Fearns Eltern zum Tee vorbei kam. Die Wahl-Kölnerin bewegt sich musikalisch einfühlsam und geschmackssicher zwischen Folk, Country, Texmex und Americana und überzeugt mit „bittersüßen Texten zu sanften Akkorden, dunklen Tönen und starken Rhythmen von der Gitarre“. Nach dem Split ihrer Band „fearns“ im Jahr 2009 entschied sich Hanna Fearns zunächst nur im Studio solo anzutreten. Nachdem in Hubl Greiner von der Avantgarde-Rock-Legende The Blech der geeignete Produzent gefunden war, nahm das Projekt Form an: elf Songs, ein vierzehnköpfiges Musikerensemble mit eigenwilliger Instrumentierung (Hackbrett, Euphonium, Tres und Bansuri) sorgen für den unverwechselbaren Klang, der jetzt auf „Sentimental Bones“ zu hören ist. Nun präsentiert sie das Ergebnis auch live bei Lied United.

das große Haus


Vielleicht nicht ganz erwartbar ist, dass das musikalische Projekt „das große haus“ des Kölner Gitarristen Andreas Raasch ebenfalls sehr gut zu diesem programmatischen Abend passt, da der Songwriter normalerweise als Gitarrist der Kölner Indierock-Band granada74 eher lautere Töne anschlägt und als einziger Künstler des Abends deutsch singt. Es sind melancholische, bittersüße Songs, sehr eigenwillig und mit hohem Wiedererkennungswert. Der charismatische Gesang und die Westengitarre schweben auf einer Hallfahne und laden zum Abtauchen ein.

Das erst im letzten Jahr gegründete Ein-Mann-Projekt besticht durch den Mut zu akustischer Reduktion und klingt so überraschend international, dass man schon genau hinhören muss.

Genau hinhören sollte man wohl auch bei den Ansagen des Moderators Wolfgang A. Noethen, der völlig unkalkulierbar, jedoch immer unterhaltsam zwischen charmant und ironisch pendelt. Inzwischen soll es gar Künstlerinnen, Künstler und Bands geben, die sich nur bei Lied United bewerben, um einmal von ihm angesagt zu werden, wird doch seine gewitzte spontane Wortakrobatik landauf landab für zitierfähig gehalten.